LEARN-Blog

04.05.2023

Rückblick Forschungsforum

Auch LEARN hat sich beim 16. FH Forschungsforum der österreichischen Fachhochschulen am 19. und 20. April an der FH St. Pölten eingebracht:

Windows of opportunity

LEARN-Leiterin Lisa David war als Chair bei einer Session tätig und brachte das Konzept des „Windows of Opportunity“ ein: Im Rahmen von 5 ECTS sollen Angebote für interdisziplinäres und internationales Studieren in allen Studiengängen curricular verankert werden. Dies kann durch Teilnahme an der FH St. Pölten aufgebauten Angeboten erfolgen oder in Form von Studierendenmobilität, transdiziplinäres Arbeiten oder Teilnahme an fachfremden Bildungsveranstaltungen ermöglicht werden. 

Lehrforschung

Christian F. Freisleben von LEARN gestaltete gemeinsam mit Anita Kidritsch (Physiotherapie) ein Poster zum (Lehr)Forschungsprojekt DIRENE: Ziel des ERASMUS+ finanzierten Projekts ist, Lehrende, Studierende und Gesundheitsdienstleiter*innen bei der Weiterentwicklung ihrer digitalen Kompetenzen im Bereich der Pflege und Rehabilitation zu begleiten. Ein Fokus ist dabei patient*innenenzentrierte Wege in der Gesundheitsversorgung zu unterstützen. Die Ergebnisse von DIRENE umfassen ein Handbuch für Lehrende (auch für den Bereich der Praktika und Fortbildung) und einen MOOC. Details siehe hier. Weitere Informationen zu Aktivitäten der Lehrforschung von LEARN finden sich hier.

Für Hochschuldidaktik besonders relevante Beiträge

Noch ein Blick auf einige für das Feld Hochschuldidaktik besonders relevante Beiträge:

Nils Mevenkamp (MCI Innsbruck) beschäftigte sich mit Online-Tools zum Lernen und Lehren von Statistik. Dazu entwickelte er ein Tool, mit dem Studierende lernen sowie einüben, in Begriffen wie „Verteilung“ und „Variation“ zu denken. Sie tragen Daten oder Schätzungen in interaktive Statistiken ein und sehen unmittelbar, ob sie damit richtig liegen. „Abstraktionen müssen erfahrbar sein, so, dass ein selbstständiger und interaktiver Umgang mit unterschiedlichen Grundgesamtheiten, Stichproben, Variablen und Verteilungen ermöglicht wird“, so Mevenkamp. Studierende können zudem füreinander Herausforderungen entwickeln um ihr Vorstellungsvermögen weiter zu entwickeln, als Variation des Grundprinzips „Lernen durch Lernen“ und als Umsetzung von Grundprinzipien der Gamification in der Lehre.
Robert Luh und Kollegen aus der IT Security stellten das Spiel „PenQuest vor, ein digitales Angriffs- und Verteidigungsspiel, bei dem ein Angriff auf eine IT-Infrastruktur simuliert wird sowie Wege zu deren Verteidigung. Ziele sind u. a. a) das Verständnis von Schwachstellen und Bedrohungen, die sich aus dem Verhalten von Angreifern ergeben b) Angriffe mit geeigneten Sicherheitsmaßnahmen verknüpfen; und c) die Erkundung dieses Themas möglichst unterhaltsam zu gestalten. Gleichzeitig wird ein Höchstmaß an Realismus angestrebt, damit das Spiel zur Sensibilisierung und praktischen Risikobewertung eingesetzt werden kann.
Philipp Haindl (IT Security) initiierte einen Austausch zu ChatGPT und dem Einsatz in Lehrkontexten in Form eines World Café. Es ergaben sich Erkenntnisse, die gut an jene des letzten LEARN-Didaktik Café aufbauen (Siehe diese umfassendere Dokumentation). ChatGPT liefert als Output nur sehr bedingt bis gar nicht Ergebnisse, die innovativ oder kreativ sind. So ist auch der Transfer zu eigenen Erfahrungen kaum bis nicht gegeben. Noch stärker gefragt sind kompetenzorientiert und vielfältig gestaltete Prüfungsschritte bzw. Themenstellungen für Abschlussarbeiten. In der Lehre insgesamt gilt es den Fokus noch intensiver auf Verständnis, Reflexion, Abstraktion und Diskussion zu legen. Gleichzeitig kann ChatGPT als unterstützendes Tool in die Lehre integriert werden. Wichtig bleibt dabei das kritische Hinterfragen von / das Nachrecherchieren zu gelieferten Ergebnissen.